„Kein Tod kann uns töten“
Bericht über die KarTage der KSJ vom 05. bis 08. April 2012
Vom 05. bis 08. April fanden sich 20 TeilnehmerInnen der diesjährigen KarTage in unserem Jugendhaus in Rascheid ein. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelang es auch schließlich allen, in das scheinbar geschlossene Haus einzudringen.
Die KarTage „Kein Tod kann uns töten“ befassten sich in diesem Jahr in vielfältiger Weise mit dem Thema Widerstand: Was muss passieren, damit Widerstand entsteht? Welche Formen kann Widerstand annehmen? Darf er in bestimmten Fällen auch gewaltsam sein?
Zu dieser letzten Frage eine kleine Anekdote: Wir lasen hierzu einen Text von Jon Sobrino aus Lateinamerika, indem er sich intensiv mit der Frage auseinandersetzte, inwiefern es aus christlicher Perspektive gerechtfertigt (oder sogar nötig ist), dass Widerstand gewaltförmig wird. Dazu ist es nötig, zwischen primärer und sekundärer Gewalt zu unterscheiden und sehr klar zu haben, dass jedwede Gewaltanwendung schädigt – auch denjenigen, von dem die Gewalt ausgeht. Nach einer langen und intensiven Diskussion schlossen wir unsere Runde mit der Einschätzung, im Prinzip doch recht friedfertige Menschen zu sein und dort wo es geht auch den friedlichen Widerstand dem gewaltsamen vorzuziehen. Kurz darauf entbrannte jedoch eine heftige Runde Maté, die uns daran zweifeln ließ, was wir wirklich am Morgen gelernt und diskutiert hatten J
Zu den KarTagen gehört natürlich auch immer der Kreuzweg, der nach Hinzert führte. Dort erzählte uns Georg Mertes von der Gedenkstätte Hinzert, wie und wo sich im und um das KZ Widerstand formierte.
Im Anschluss an den Kreuzweg fiel ein Teil von uns erschöpft in die Betten, während sich eine Gruppe aus mehreren Wagemutigen und Unermüdlichen zusammenfand, die eine äußerst spannende Runde Fußball auf der Wiese vor dem Haus austrug. Und ja, ich gebe es zu: Wir haben zwar verloren, aaaaaaaaber wir waren auch einer weniger als die andern!
Samstags bereiteten wir die Osternachtfeier vor: Es wurde Brot gebacken, die Osterkerze gestaltet, der Gottesdienst für abends vorbereitet, eine Stellwand für unser Projekt „Am Boden“ entworfen und vieles mehr.
Zur Osternachtfeier trafen dann noch einige Gäste ein und wir begaben uns in den Jupp, um einen der längsten Gottesdienste überhaupt zu feiern. Aus meiner Sicht wurde er aber überhaupt nicht langweilig. Im Gegenteil: Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, wie sich in diesem Gottesdienst (obwohl unser Thema ja durchaus sehr ernst war, vor allem auch, da wir um das Kleid von Zofia Klinke herum zusammengekommen waren) neben nachdenklichen Elementen immer wieder amüsante Situationen auftaten.
Besonders zu erwähnen ist, dass wir in diesem Jahr sehr aktiv von Joachim Keil unterstützt wurden, vor allen Dingen auch in Sachen Musik. Joachim ist Schulpfarrer am Cusanus- Gymnasium sowie an der Bischöflichen Realschule in Koblenz und nach einem kurzen Aufenthalt auf unserer FrühjahrsDiko, war dies hier seine Feuertaufe, was KSJ- Veranstaltungen anging. Ich glaube, ich spreche im Namen aller, die ihn erlebt haben, wenn ich sage, dass wir uns freuen würden, wenn Du demnächst wieder dabei wärst, Joachim!