Worte zum Sonntag
Über die Ruanda-Fahrt von Jutta Lehnert erschienen in der „Supersonntag“
Die persönliche Begegnung mit einer fremden Welt hält lange nach; so jedenfalls erzählen es die Jugendlichen, die bei der 14-tägigen Reise nach Matimba, Ruanda, mit dabei waren. Sie haben Wasser geschleppt und mit den ruandischen Jugendlichen zusammen Lehmziegel geformt für einen Hausbau. In ihrer einfachen Unterkunft gab es nur Wasser aus der Tonne, zum Waschen und fürs Klo, und nachts war es zappenduster. In der Schule haben sie gesehen, wie dürftig die Ausstattung ist. Die Jugendarbeit der Pfarrei Matimba muss ohne aufwendige Materialien auskommen, dafür zählen Kreativität beim Musikmachen, Singen, Tanzen und Spielen doppelt. Die Arbeit wird gemeinsam geteilt, das Kochen auf offenem Feuer, die langen Wege, das schwierige Besorgen notwendiger Dinge – aber auch der Spaß bei Ballspielen, Tänzen und beim Austausch von Erfahrungen. Die Kommunikation funkioniert; was wäre Afrika ohne Mobiltelefon und Internet?! Und das Erstaunen hält lange nach, darüber wie wichtig in Matimba, Ruanda, die Bibel ist, das Gebet, der sonntägliche Gottesdienst, mit Trommeln und Liedern und großer Freude gefeiert. Ermutigung und Trost gehen davon aus, das Leben ruhig und gelassen anzugehen. Ermutigung brauchen junge Menschen überall, in Ruanda und hier bei uns. Und Trost auch, gelegentlich. Und solch begegnungsreichen Reisen, die Verhältnisse zurechtrücken und Bescheidenheit lehren.