melones et pepones
Bericht Römerlager der KSJ in Nattenheim
Passend zum Motto „melones et pepones“ hatte das Team das blaue Haus in eine römische coquniaria (Küche) verwandelt, mit weißen Tüchern und antikem Tonzeug. Trotzdem gab es für die 24 Kinder und 8 Teamer morgens ganz unrömisch Müsli und Schokoladenaufstrich, aber auch moretum (Streichkäse). Zunächst aber mussten die Schule und der Alltagsstress mit Hilfe eines antiken Scherbengerichts vertrieben werden, damit auch Ferienstimmung aufkommen konnte. Dann verfasste und beschloss die Gruppe die „Lex Nattenheim“, also Regeln und Wünsche für die Gemeinschaft. Am ersten Tag entstanden trotz des Regenwetters schöne Umhänge, römischer Schmuck und Öllämpchen. Bei einem Postenlauf konnten die Kinder römische Spiele ausprobieren und tatsächlich fanden sich auf dem Zeltgelände Scherben von zwei antiken Tontöpfen, die sich wieder zusammensetzen ließen. All das wurde auf den römischen Wachstäfelchen vermerkt, die alle Teilnehmenden zu Beginn bekommen hatten. Trotz Regens war es lustig in den Zelten, denn am Abend wurde aus dem Romkrimi vorgelesen. Natürlich machte der Besuch der Therme von Bitburg (das Cascadebad) am meisten Spaß. Der Weg zur Villa Otrang wurde in römischer Kleidung gegangen, dort warteten römisches Brot und Keltenringe und viel leckeres Obst in der antiken Anlage auf die Kinder. Zu bestaunen waren vor allem die Mosaikfußböden; es machte Spaß, sie nachzumalen und nachzubauen. Sie musste einem reichen Menschen gehört haben, das konnte man gut erkennen. Und es gab Sklaven auf seinem großen Landgut, die für die groben Arbeiten wie das Befeuern der Fußbodenheizung zuständig waren. Wie schön es auch ist, Römer zu spielen, wurde im Gottesdienst aber klar, dass die antike Gesellschaft arme und reiche Menschen sehr scharf voneinander trennte. So begann der Gottesdienst mit einem Bonbon-Verteilespiel, bei dem ganz willkürlich die einen mehr bekamen und manche gar nichts. Nach dem biblischen Text von der wunderbaren Brotvermehrung, in der keiner übergangen wird, wurden die Bonbons sehr gerecht verteilt, auch wenn einige dann etwas abgeben mussten. Natürlich wurde auch viel Fußball gespielt, Stockbrot gebacken, im Baumhaus übernachtet, am Lagerfeuer gesungen und was man sonst noch so macht im Sommerlager. Es war eine gute Gemeinschaft, die sich vor allem beim Festmahl am letzten Abend zeigte. Dank an das Team, das alles gut vorbereitet hatte – ehrenamtlich, in den eigenen Ferien!