Bericht der Herbstdiözesankonferenz 2015
Neue geistliche Leiterin der KSJ Trier gewählt
Rund 30 Jugendliche nahmen an der Herbstkonferenz im Jugendhaus Rascheid teil, bei der auch die Neuwahl der Diözesanleitung auf der Tagesordnung stand. Die Arbeitskreise und Teams reflektierten ihre Arbeit, zu der vor allem die Planung von thematischen Wochenenden und Freizeiten für die verschiedenen Altersstufen, die Schulungsangebote und Aktionen im Jahr gehören.
Durch das zahlreiche Ankommen auch jugendlicher Flüchtlinge wird sich die Jugendarbeit verändern; man will darauf achten, ihnen die Teilnahme und das partnerschaftlichem Miteinander im Verband zu ermöglichen. Dabei sollen sie keine Betreuungsobjekte sein, sondern in gleicher Weise ausgebildet werden und mitarbeiten können wie alle Mitglieder des Verbandes. Eine als Pilotprojekt durchgeführte Fachtagung der KSJ gemeinsam mit den ruandischen Partnern zum Thema „Kultur der Aufmerksamkeit gegenüber sexualisierter Gewalt“ ergab neue Impulse für das Präventionskonzept des Verbandes. Dass die neue Arbeitshilfe der Fachstelle „Kinder- und Jugendschutz im Bistum Trier“ zu diesem Thema schon im Sommerlagerteam erfolgreich ausprobiert wurde, diente anderen Teams als Anregung. Die Versammlung entschied sich für eine ganz besondere Teilnahme am Weltjugendtag 2016 in Krakau: Das Kleid der KZ-Überlebenden Zofia Klinke soll in Krakau zu sehen sein, vergleichbar der Ausstellung während der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier 2012. Die Projektgruppe plant, die ruandische Partnergruppe zum Weltjugendtag einzuladen. Sie soll das Kleid einer Ermordeten aus dem ruandischen Genozid von 1994 mitbringen. Die Fragen, die sich in Krakau aus dieser besonderen Zusammenführung ergeben könnten, sind schon zu erahnen und politisch aktuell: Welche Bedingungen machen Menschen zu eiskalten oder hoch emotionalisierten Tätern? Was ist aus den ideologisch motivierten Gewalttaten für die Gesellschaft und die aktuelle Politik zu lernen? Welche Aufgabe hätten dabei Religion und Glaube? Wie große das ehrenamtliche Engagement Jugendlicher in der KSJ ist, zeigte die gute Besetzung aller Projektgruppen und Teams, die im kommenden Jahr zusammenarbeiten werden. In die politische Diözesanleitung wurden gewählt: Estelle Schönhofen, Yasmina Dahm, Philipp Pretz und Matthias Huffer, als Beisitzer Jakob „Haarald“ Eisel. Susanne Schwarz aus Trier wurde als Nachfolgerin der langjährigen geistlichen Leiterin Jutta Lehnert gewählt, die mit einem Festabend mit Live-Musik verabschiedet wurde. „Ein Frau räumt ihren erkämpften Platz erst dann, wenn sie eine Nachfolgerin gefunden hat!“, hieß es in ihrem Schlusswort. Im Abschiedsgottesdienst stand die Dämonenaustreibung Jesu im Markusevangelium im Mittelpunkt. Man kann den unguten Geist aus der Politik vertreiben, der lähmt oder gleichgültig macht und Entscheidungen im Namen von Menschlichkeit verhindert. Die Dämonen kannten Jesus und fürchteten sich vor seinem klaren Wort; er brachte sie zum Schweigen. „Kennen die unguten Geister uns und spüren sie, dass unser Engagement für die Geflüchteten ihnen entgegensteht?“ war ihre Frage. Die KSJ Trier jedenfalls stellt sich dieser Herausforderung.
Jutta Lehnert