Macht in der Kirche
Stellungnahme der KSJ-Trier vom 04.03.2018
In der aktuellen #metoo und „time’s up“ Debatte in und um Hollywood wird wieder einmal deutlich, dass das Fundament jeglicher Übergriffe die Macht ist. Produzenten, Regisseure und Schauspieler nutzen ihre Machtposition aus, um ihrem Machtverlangen durch sexualisierte Gewalt nachzugehen und decken ihre Taten dann gegenseitig.
Auch die katholische Kirche ist ein Machtsystem. Hier ist das Machtgefälle sogar noch größer, da den Priestern eine herausgehobene Stellung zukommt und ihre Macht durch einen vermeintlich göttlichen Willen legitimiert wird. Ähnliches gilt auch für andere Akteur*innen, die im Rahmen von Kirche tätig sind. Diese Macht wurde und wird von Täter*innen ausgenutzt und führt zu Missbrauch vor allem an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Seit den ersten Missbrauchsvorwürfen gegen Mitglieder der Kirche ist fast nichts passiert (siehe https://www.arte.tv/de/videos/069877-000-A/hinter-dem-altar/). Betroffene werden verhöhnt und Täter*innen weiter geschützt. Wir fordern die katholische Kirche dazu auf, offen und ehrlich mit dieser Thematik umzugehen, rigoros gegen Machtmissbräuche vorzugehen und ihren gesamten Aufbau zu überdenken. Wir fordern ein demokratisches System, in dem keine Machthierarchien vorhanden sind, sondern das als ein offener Raum für alle ohne Unterdrückung und Verdrängung existiert. Der Schutz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen muss oberste Priorität haben.