Zum „Nein“ der Glaubenskongregation an die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare
„Auf das vorgelegte Dubium: Hat die Kirche die Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen? Wird geantwortet: Nein.“
Sich darüber nicht zu empören fällt schwer. Insbesondere die „Erläuternde Note“ lädt geradewegs dazu ein, sich darüber aufzuregen. Denn scheinbar dienen Ehe und Familie nur dazu, Kinder in die Welt zu setzen. Doch sind Ehe und Familie nicht viel mehr als nur der reine Geschlechtsakt??? Es geht doch auch um Zuneigung, Freundschaft, um ein Zuhause, um Liebe – in guten wie in schlechten Zeiten. Und dabei hat niemand darüber zu urteilen, ob Menschen sich in ihrer Liebe irren – auch die Glaubenskongregation nicht! Zudem ist es höchst anmaßend und ein Privileg, von oben zu entscheiden, was Diskriminierung ist und was nicht! Ebenso ist es fraglich zu bestimmen, was „Gottes Plan“ ist. Denn dies engt Gott in seinem Wirken ein, was wohl genau das Gegenteil dessen sein sollte, was die Glaubenskongregation macht. Auch wird in der erläuternden Note nicht auf den sozialen, kulturellen und geschichtlichen Kontext biblischer Texte eingegangen oder überhaupt auf biblische Texte. Denn darin wird deutlich, dass gleichgeschlechtliche Liebe nicht (!) verurteilt wird (vgl. dazu Position des BDKJ).
Was in der erläuternden Note vollkommen fehlt, ist der Aspekt der Nächstenliebe, denn Menschen werden grundlos ausgeschlossen und ja, diskriminiert. Und wie steht es darum, “dass Gott jeden Menschen liebt” (Bischofssynode, Abschlussdokument der 15. Ordentlichen Generalversammlung, Nr. 150.)???
Doch genug des Aufregens.
Neben all dem, was man kritisieren und schlecht heißen kann, ist derzeit auch etwas Gutes zu sehen. Denn wie groß ist die Flut an Solidarität, die wir gerade erleben – auch in den sozialen Medien. Das ist doch bei allem Negativen etwas, an dem sich festhalten lässt, etwas, auf das sich bauen lässt!
Lasst uns alle zusammenhalten, die Hoffnung nicht aufgeben, uns für Fortschritte einsetzen und darauf beharren, dass es nicht die Menschen sind, die segnen, sondern Gott!
Lasst uns beharren auf der Liebe, auf Gottes- und Nächstenliebe, die für immer weiter bestehen wird!
Denn wir sind eine Gemeinschaft von Gläubigen und gemeinsam können wir etwas erreichen.
Zum Abschluss eine Seligpreisung mit der Formulierung von @lisa_quarch
Selig seid ihr, die ihr aufgrund eurer Identität diskriminiert werdet. Denn euch gehört das Himmelreich.